botic » f2.8 - Philipp Naderers Photoblog

Knapp an der Katastrophe vorbei. Wir fahren zum Flughafen Henri Coandă am Stadtrand und in der Abflughalle merke ich, dass doch eine Kleinigkeit fehlt. In der Wohnung blieb die Fototasche liegen, mit der Kamera drinnen. Dank der Hilfe von Georgiana hat's dann aber noch geklappt. Rechtzeitig vorm letzten Check In, sogar 20 Minuten davor, war die Fototasche dann in meinen Händen. Was lernt man daraus? Die 1 bis 2 Stunden wirklich vorher am Flughafen sein und vor der Abfahrt immer die Taschenanzahl kontrollieren.

Das Länderspiel in Bukarest war schon eine nette Herausforderung. Alleine die Anfahrt zum Stadion von Steaua hatte es in sich. Einmal kurz vom rumänischen Secret Service "verfolgt" worden, dann durch den täglichen Stau durch und schließlich beim Stadion auf der Suche nach einem ordentlichen Parkplatz. Wobei der ziemlich egal war, schließlich braucht man als Fotograf nur etwas finden, wo man keinen blockiert. Man geht eh immer als Letzter aus dem Stadion raus, viel später als alle anderen.

Andrei hat uns für 2 Stunden irgendwo im Süden von Bukarest ausgesetzt, an einem Ort, wo es nichts, aber auch gar nichts zu sehen gegeben hat. Manche Häuser haben nicht einmal sanitäre Einrichtungen, was man auf den Straßen riechen kann. Straßenhunde laufen überall herum und von Geschwindigkeitsbegrenzungen haben die Autofahrer auch noch nie etwas gehört. Durch den kleinen Ort gehts im Schnitt sicher mit 80 Sachen. Und Fremde werden grundsätzlich als Organhändler angesehen, haben wir zumindest von den Kids dort erfahren.

Tomte spielte am Karlsplatz auf, ich kam zu spät und jetzt muss ich wieder auf meinen Lieblings-Tomte-Song warten. Wieder kein "Wie siehts aus in Hamburg" – ärgerlich. Wenigstens hat Tomte so motivierend gewirkt, dass ich am Sonntag noch eine 89 ins Clubhaus gebracht hab. Geteilter Fünfter, weit besser als erwartet.

Die kleine Feli ist wohl für einen Münchenausflug im kommenden Oktober verantwortlich. Weil die Familie im fernen Deutschland lebt und meine Mama die Patentante der Feli-Mama ist, werden wir einfach das Auto für ein Wochenende schnappen und die 3 Stunden zur bayrischen Hauptstadt düsen. Für mich besonders interessant: "Meisterwerke berühmter Leica Fotografen" im Amerika Haus.

Doug Mills hat wohl eines der bekanntesten Fotos von der Beerdigung Ted Kennedys geschossen. Im Lens Blog der New York Times erfährt man, wie es zustande gekommen ist. Irgendwie hat mich das an ein paar Fotos erinnert, die ich in ganz ähnlichen Situationen aufnahm. Während der EM im vorigen Jahr hat – heute schätze ich das als Glücksfall ein – mein Blitzgerät seinen letzen Funken abgefeuert. Danach waren meine Fotos immer von der gezeigten Szene auf der riesigen LED-Wand abhängig. Nur wenn das Spielfeld in Großaufnahme zu sehen war, wurde genug Licht auf die Menge geworfen, um ein Foto schießen zu können. Die alte D70s-Kamera war dabei noch ein weiteres Hindernis, denn über ISO640 konnte man die nicht drehen. Zwar sind die Fotos damals nicht wirklich gut geworden, aber die Euro war ein guter Platz zum Lernen, wie man sich das richtige Licht sucht.