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Bukarest, aus dem Auto heraus aufgenommen.

Nach dem derzeitigen Stand bleibt wohl alles beim Alten und die lokalen Wirtschaftskrise in Rumänien, die von der internationalen bestenfalls ausgelöst wurde, darf weiter um sich greifen. Klare Verhältnisse sind wohl nicht gefragt in Bukarest.

Es war schon ein besonderer Montag, ein eigenartiges Gefühl, etwas ganz Neues. Nach einem Monat mit insgesamt fünf Morgen bei Radio FM4 war das letzte Foto um neun Uhr auf der Speicherkarte. Viermal bin ich dafür gegen Fünf aufgebrochen und sogar jedes Mal noch vor dem Moderator im Funkhaus angekommen.

Ich konnte bei Stuart Freeman und David Dempsey mit ihren Sidekicks Lilly Gollackner und Roli Gratzer wirklich wunderbare Fotos machen, die mir persönlich auch sehr viel bedeuten. Als ich so acht, neun Jahre alt war, begann mich das Medium Radio zu interessieren. Fernsehen und Print waren mir eigentlich völlig egal, das ging spurlos an mir vorbei. Das hielt auch lange Zeit an, bis ich dann einmal sogar selbst eine Sendung für einen Webradiosender für ein Onlinespiel hatte. Bei GNN Radio durfte ich immer um die 100 Hörer mit den neuesten Nachrichten aus dem virtuellen Weltraum versorgen. Danach verlor sich mein Interesse am Radio allerdings im Internet.

Bis ich vor drei Jahren wieder damit begann das Radio einzuschalten, damals habe ich FM4 für mich entdeckt. Die Morning Show ist dabei des öfteren am Mac gelaufen, wenn ich um 9 Uhr aufgestanden bin und den Nachrichten daneben gelesen hab. Und genau diese Morning Show ist wohl neben der Nachtsendung „Sleepless“ – an dieser Stelle ein Gruß auch an Robin Lee – die wohl spannenste Sache bei Radio FM4. Eine Sendung, die zur unmöglichsten Zeit beginnt, die eine treue Stammhörerschaft hat und die für Unterhaltung sorgen soll.

Wenn ich mir die Fotos nun so anschaue, sehe ich noch viel Arbeit vor mir. Aus den 100 Bildern muss eine in sich abgeschlossene Serie gefunden werden, die im finalen Fotobuch landet. Für dieses Fotobuch fehlt mir noch ein detaillierteres Konzept und Texte. Dafür werde ich alle 100 Fotos morgen dem Cyberlab zur Ausarbeitung anvertrauen und sie dann noch auf die gute alte Weise editieren. Diese Wand voller Fotos für „A Photographer‘s Life“ von Annie Leibovitz hat mich da lange darüber nachdenken lassen und man kann Fotos für ein Buch wohl wirklich am Besten editieren, wenn man sie vor sich liegen hat und nur langsam Ordnung in den Haufen bringt. Auch, wenn das Buch ein ziemlich dünnes sein wird.

Das fertige Werk werde ich dann achtmal drucken lassen. Je eines für die Moderatoren, eines für mich, eines für Luiza und eines für Andrei, der mir schon so oft die Augen geöffnet hat und dem ich sehr dankbar bin, dass er mich in Bukarest unter seine Fittiche genommen hat.