botic » f2.8 - Philipp Naderers Photoblog

Zur Vorgeschichte: Ich und Luiza sitzen um 20 Uhr in meiner Wohnung. Wir räumen auf und kochen uns etwas. Dann spreche ich den iPhone 4 Launch in der Kärtner Straße an, rechne die knapp 25 Euro pro Monat vor, die ich einsparen würde mit einem neuen Tarif und zeige ihr noch ein paar iPhone 4 Videos. Sie meint dann, dass es doch cool wäre, zumindest hinzuschauen. Sicherheitshalber rufe ich bei Orange an um meinen im Juni abgelaufenen Vertrag aufzulösen – fucking 8 Wochen Kündigungsfrist. Man weiß ja nie, wie wenige Leute dort stehen.

In der Kärtner Straße selbst treffen wir nur eine Gruppe junger Mädels, alle maximal 21 Jahre alt, beim Poltern. 2 Stamperl für 5 Euro waren ein netter Deal. Vielleicht waren‘s genau diese paar Tropfen Alkohol, die uns 30 Meter vor dem T-Mobile-Store dann auch zum Warten gebracht haben. Um knapp vor 23 Uhr waren wir dort, es hat nicht so katastrophal ausgesehen und wir dachten, dass 250 Leute relativ schnell ihre iPhones bekommen werden. Also blieben wir in der Schlange bis zum Countdown um Mitternacht.

Nachdem erste Bewegung aufkam – das war so gegen 1 Uhr – war klar, dass wir zumindest noch 2 Stunden bleiben. Die Stimmung war locker und fröhlich, man konnte gut tratschen und das Wetter spielte mit. Als um 3 Uhr in der Früh noch kein Ende absehbar war, verschwanden die ersten Ansteher aus der Reihe. So gewannen wir weitere 5 Meter, was zu diesem Zeitpunkt viel erschien. Und weil wir schon 4 Stunden da waren und die Stimmung sogar noch etwas besser wurde, blieben wir. Doch dann kam der Regen. Luiza wollte noch bleiben, aber patschnass war das nicht mehr so lustig. Gegen 5:30 Uhr ist sie dann heimgefahren. Ich wollte nicht gehen, weil unsere 5 Personen umfassende Gruppe war noch gut drauf und wir standen ja alle schon über 6 Stunden.

Dann kam der Einbruch, sowohl beim Wetter als auch bei der Motivation. Wir erfuhren, dass pro Kunde 15 bis maximal 30 Minuten gebraucht wurden. Verschärft wurde die Situation durch die geringe Anzahl an Terminals. Nur 5 bis 7 Mitarbeiter waren im Shop. Pro Stunde konnten also ca. 20 Personen durchgeschleust werden. Viel zu wenig! Um 6:30 Uhr erreichte ich endlich den Eingangsbereich, um feststellen zu müssen, dass wir noch 3 Schleifen um diesen drehen müssen. Die letzten Getränke hatte T-Mobile 2 Stunden zuvor ausgeteilt, gleiches gilt für die Erdnüsse.

Da stehen 250 Leute für ein iPhone an und T-Mobile schafft es nicht, ihnen ein paar warme Getränke oder zumindest auf den letzen 10 Metern – hier standen von mir genau abgezählte 93 Personen – sie mit einem Partyzelt zu schützen. Als ich um 7 Uhr den Shop zum ersten Mal von innen sehen konnte, waren alle durchnässt und die Mädels völlig fertig. Ich denke, dass ging bei manchen sogar an die gesundheitlichen Grenzen, da sie kaum Regenschutz mit dabei hatten und auch noch in kurzen T-Shirts angetreten waren.

Um 7:15 Uhr war ich dann aber endlich an der Reihe. Die Neuanmeldung ging flott und war in guten 15 Minuten durch. Durch den Jugendtarif zahle ich nun statt 45 Euro (Orange iPhone 3G) nur mehr 23 Euro pro Monat. Mit den geringeren Freivolumen komme ich locker aus, bei Orange habe ich nie mehr als 350 MB Datentransfer gehabt und ich bin ein Heavy User, der fast täglich eine Akkuladung verbraten hat.

Jetzt ist es 9 Uhr und wir werden in 2 Stunden nach Amstetten zur Oma fahren. Hoffentlich kocht sie uns was Gutes nach dieser Nacht. Rückblickend war das schon ein Erlebnis, das man nicht missen will. Viele nette und aufgeschlossene Leute getroffen, es waren keine anderen Fanboys oder extremen Geeks dort. Okay, ein paar schon, aber das war die klare Minderheit. Beim iPhone 6 hat Apple und T-Mobile aus dem Debakel hoffentlich die Lehren gezogen und man braucht nicht mehr die letzten Stunden mit Gewalt durchdrücken.

Bei seiner Hauptbeschäftigung im Garten. Ist auch quasi sein Job, sicher aber seine größte Leidenschaft. Und er finanziert meinen Rumänienausflug im August/September mit einer 500 Euro Spende. Für den Bachelor, was auch immer das sein mag.

The Life Ball in Vienna is the biggest charity event in Europe. They earn around 1.6 million Euro for HIV and AIDS projects around the world.

Mari lebt gemeinsam mit ihrem Vater in Wien-Simmering. Luiza hat bereits vor 2 Jahren eine Fotoserie mit beiden veröffentlicht. Heute waren wir drei im Kino, denn schon am Mittwoch fliegen sie wieder für 2 Monate nach Rumänien, wo sie ca. 70 km südlich von Bukarest die Ferien verbringen. Wenn alles klappt, werden wir Mari und Sile dort Mitte August besuchen.